Schon bei der Begrüßung der über 100 Gäste hatte die Landrätin des Kreises Kleve, Silke Gorißen, als Aufsichtsratsvorsitzende der Niederrhein Tourismus GmbH betont, dass man nach der Corona-Zwangspause, die viel Kraft gekostet habe, optimistisch sei, das Niveau von 2019 bald wieder zu erreichen und möglichst noch zu übertreffen. In dem „Vor-Corona-Jahr“ waren 2,4 Millionen Übernachtungen am Niederrhein gezählt worden. Welche Maßnahmen dazu nötig seien, verdeutlichte NRW-Tourismus-Chefin Dr. Heike Döll-König in ihrem Impulsreferat. Nachhaltigkeit, Naturnähe, Outdoor-Erlebnisse vor der Haustür lägen im Trend. Dabei bleibe auch das Fahrrad weiterhin ein „Riesen-Thema“.
Wie man mit einer Marke einer Region Bedeutung verleiht, erläuterte Andreas Reiter vom Zukunftsbüro Wien. Der Niederrhein sei mit „So gut. So weit.“ auf einem guten Weg. Die Marke Niederrhein sei ein Pflänzchen, das wächst, aber gepflegt werden wolle. Wichtig seien die Vermittlung von Werten, das Setzen von Symbolen mit hohem Wiedererkennungswert und die Menschen, die hinter den Tourismusangeboten in der Region stehen, sichtbar zu machen. Sehr gut gelinge das bereits mit dem NiederrheinRad und dem Niederrheinischen Radwandertag. Erfolgreich sein könne man aber nur gemeinsam in der Region. Insofern erteilte er dem Kirchturmdenken eine klare Absage.
„Im Jahr des Neustarts wollen wir gemeinsam mit den Kommunen und den touristischen Leistungsanbietern unsere Stärke als Niederrhein Kreis Wesel weiter voranbringen und besonders mit naturnahen und nachhaltigen Angeboten, wie Wandern und Radfahren, punkten,“ so Landrat Ingo Brohl. „Der Niederrhein, und damit der Kreis Wesel, erfährt als Urlaubsregion immer mehr Aufmerksamkeit und entwickelt sich zu einem echten Lieblingsreiseziel, das es zu entdecken gilt.“
Aktuelle Projekte stellten Geschäftsführerin Martina Baumgärtner und Prokuristin Nina Jörgens von der Niederrhein Tourismus GmbH vor. So wird mit dem vom Land geförderten Programm „ReAct“ unter dem Titel „Stadt.Land.Niederrhein“ der Wandel zu einer kulinarisch und kulturell nachhaltigen Region gefördert. Mit dem Interreg-Programm „Daten-Hub“ beteiligt sich Niederrhein Tourismus an einem grenzüberschreitenden Projekt zum Datenmanagement, das bis zum Jahr 2025 läuft. Zudem wolle man wieder Geschäftsreisen und Tagungen unterstützen. Zum Abschluss des Tourismustages gab Martina Baumgärtner ein ehrgeiziges Ziel für den Niederrhein aus: „Mit dem Welterbe Niedergermanischer Limes wollen wir mehr Internationalität erreichen.“