Präzise ausgearbeitetes und verfeinertes TIW-Konzept überzeugte das Bundesverkehrsministerium
- Standort Duisburg-Hüttenheim verspricht beste Erfolgschancen für die Entwicklung von marktfähigen Mobilitätsanwendungen aufgrund seiner herausragenden Infrastruktur, vorhandener Expertise und einem traditionell starken Verbund aus Wirtschaft und Wissenschaft.
- Duisburg ist startklar, weil der Standort am Gelände der Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH (HKM) bereits heute gute infrastrukturelle Rahmenbedingungen für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft bietet und lokale Wirtschaft und Industrie bereits jetzt in die Wasserstofftechnik investieren.
- Zahlreiche schwergewichtige Unternehmen aus Industrie und Mittelstand verzahnen Schwerindustrie und Logistik und fördern H2-Technologien.
- TIW soll Prüf-, Test- und Know-how-Zentrum und Innovationsbegleiter für Produkte der Wasserstoffmobilität sein und die Aus- und Weiterbildung von
Fachkräften vorantreiben.
- Das TIW bildet damit einen wichtigen Meilenstein für den Strukturwandel der Region und die Basis für die Weltmarktführerschaft Deutschlands in der Wasserstoffmobilität.
- Das Forschungszentrum ZBT der Universität Duisburg Essen koordiniert den Aufbau des TIW, an dem sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus NRW beteiligen.
Duisburg eines der deutschen Wasserstoffzentren
Nun ist es sicher: Duisburg wird ein Standort des neuen Netzwerks an Wasserstoff-Zentren für die Mobilität. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat am Donnerstag, 2. September 2021, die Entscheidung verkündet, dass an vier Standorten in Deutschland die Entwicklung der zukünftigen Wasserstoff-Technik für Mobilität, Transport und Logistik durch die Einrichtung von spezifischen Zentren unterstützt wird. Den Zuschlag erhielten außer Duisburg auch Pfeffenhausen und Chemnitz sowie Flugzeug- und Seefahrt-orientierte Standorte in Norddeutschland. Insgesamt sind 290 Mio. Euro avisiert von denen 60 Mio. Euro nach Duisburg kommen sollen.
Technologieunterstützung: von der Idee zum Produkt
Der Plan des Konsortiums aus regionalen Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen sowie der Stadt Duisburg und des Landes NRW sieht vor, innerhalb der nächsten Jahre ein neues Prüf-, Test- und Know-how Zentrum im Duisburger Süden aufzubauen. Es soll Unternehmen in Deutschland Technologieunterstützung bieten, um die Markteinführung von Produkten für innovative Antriebslösungen auf Basis von Wasserstoff und Brennstoffzellen-Technik zu unterstützen.
Koordiniert wird die Entwicklung der in Duisburg unter dem Namen „TIW“ aufgestellten Einrichtung vom seit beinahe 20 Jahren hier ansässigen Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT). ZBT-Geschäftsführer Dr. Peter Beckhaus sieht im TIW ein großes Potenzial für die Region und die Realisierung klimaschonender Antriebslösungen: „Wir stehen als ZBT natürlich weiter für Forschung und Technologieentwicklung für Wasserstoff, Brennstoffzellen und Batterien. Mit dem TIW erhalten wir einen komplementär aufgestellten Kooperationspartner mit Schwerpunkt auf technische Prüfungen und konkrete Zulassungsfragen sowie Schulung und Weiterbildung. Erst damit schaffen wir es in Deutschland, die Produkte über die letzte Hürde der Markteinführung zu heben und unser Transportwesen CO2-frei aufzustellen.“
Duisburg ist Wasserstoff-Stadt
Dass das TIW in Duisburg eingerichtet werden soll, ist für Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, nur folgerichtig. „Durch die enge Verzahnung von Schwerindustrie und Europas größter Logistikdrehscheibe stellt Duisburg einen exzellenten Ort dar, ein solches Prüfzentrum zu errichten. Genau diese Branchen müssen die große Herausforderung einer klimaneutralen und grünen Produktion bewältigen“, betont Link. „Somit wird Duisburg zum europäischen Magnet für die Wasserstoffzellentechnologie und kann die Vorbildrolle bei der Umsetzung grüner Innovationen im Mobilitätssektor wie in der Schwerindustrie einnehmen.“
Land NRW unterstützt die Entwicklung des Wasserstoff-Campus
Ein erster Erfolg für Duisburg war die Bewilligung von 1,6 Mio. Euro durch das Land NRW für die Entwicklung eines Wasserstoff-Campus auf dem Gelände der Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH (HKM) in Hüttenheim. „Damit wollen wir für das TIW aber auch für ZBT und weitere potenzielle Player die grundlegenden Strukturen auf dem Gelände vorbereiten“, so Dr. Peter Beckhaus. Denn das ZBT plant unabhängig von der Bewilligung des TIW-Standortes die Nutzung der Möglichkeiten in Hüttenheim: „Die heute adressierte Wasserstofftechnik geht bis in den MW-Bereich. Wir haben an unserem Standort auf dem Uni-Campus in Neudorf keine Möglichkeit mehr, in solche Anlagen zu investieren, das geht nun in Kooperation mit HKM und schafft dort neue Potenziale für ZBT und für Duisburg.“
Verbindung von Industrie, Mobilität und Innovation
Das sieht die Geschäftsführung der HKM ebenso. „Wir haben bei uns alle Kompetenzen gebündelt und sind somit in der Lage, sehr effizient zu arbeiten und vor allem sehr schnell zu starten“, sagt Dennis Grimm, technischer Geschäftsführer der HKM. Der Standort am Gelände der HKM bietet für das TIW ideale Voraussetzungen. Denn in einer vorhandenen Industrieumgebung mit sicherheitstechnischen und logistischen Voraussetzungen können Medienversorgungen (Gas, Wasser, Elektrik, etc.) nach industriellem Maßstab, bestehende Gebäude, Hallen und Freiflächen sowie die vor Ort stationierte Werksfeuerwehr und der „Hüttencampus“ als vorhandene Ausbildungswerkstätte der HKM sofort nutzbar gemacht werden. Die Motivation der HKM, sich zu beteiligen ist dabei leicht nachvollziehbar. „Wasserstoff wird der Treiber der CO2-armen Stahlerzeugung im Zuge des anstehenden Transformationsprozesses und als Energieträger zukünftig unabdingbarer Bestandteil in der HKM-eigenen Produktionskette sein“, so Dennis Grimm. Und auch vom Fokus des TIW hinsichtlich gewerblicher Logistik (Schifffahrt, Schiene, Straße und ÖPNV) ist die HKM vielfältig betroffen. Um zügig starten zu können, haben die Grundplanungen bereits begonnen, damit für die Forschung des ZBT und für das neue TIW schnell die Arbeitsmöglichkeiten am Standort geschaffen werden können.
Perspektiven für Arbeitsplätze
Bereits im September 2021 werden daher die ersten Ausbildungsmodule für zukünftige Wasserstoff-Techniker auf dem Hüttencampus der HKM erprobt und die Vorbereitungen für neue Ausbildungsgänge gemeinsam mit der Niederrheinischen IHK und mit Unterstützung der VDE Renewables durchgeführt. „Die Beschäftigten, die Wasserstoff-Komponenten herstellen, einsetzen und betreiben können, sind hier verfügbar. Sie bilden die Basis für eine erfolgreiche Wasserstoffwirtschaft in NRW“, sagt Joachim Jungsbluth vom ZBT.
Hintergrund
Im April 2021 hatte Verkehrsminister Andreas Scheuer verkündet, dass Duisburg als einer von drei Standorten zunächst in die Auswahlrunde für ein neues Wasserstoff-Mobilitäts-Zentrum gekommen ist. Die nun verkündete Entscheidung für mehrere Standorte wird seitens des Duisburger Konsortiums begrüßt: Die Infrastrukturen und das Know-how können damit in Deutschland sehr gut genutzt werden. Regionale Ansprechpartner ermöglichen zudem eine substanzielle Unterstützung auch der vielen mittelständischen Unternehmen im Land.
Weitere Informationen unter: www.zbt.de/tiw
(Quelle: Pressemitteilung Stadt Duisburg)