NRW Landeskabinett verabschiedet Stellenpool aus Mitteln des nordrhein-westfälischen Haushalts / Minister Lienenkämper: Die Menschen brauchen schnellstmöglich eine berufliche Perspektive / Minister Laumann: Arbeit ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration
Das Ministerium der Finanzen und das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales teilt mit:
Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hat beschlossen, ukrainischen Flüchtlingen schnell und unbürokratisch die Möglichkeit zu geben, eine Arbeitsstelle in der Landesverwaltung zu finden. Das Landeskabinett richtete auf Initiative von Lutz Lienenkämper, Minister der Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen, mit Mitteln des nordrhein-westfälischen Landeshaushalts einen Stellenpool für 20 Ukrainerinnen und Ukrainer ein, die wegen des Krieges aus ihrem Land geflüchtet sind.
Wenn der Haushalts- und Finanzausschuss des Landtags am Donnerstag, 31. März 2022, den Plan bestätigt, stehen die Stellen zur Verfügung – jedes Ministerium wird in den kommenden Wochen entsprechende Ausschreibungen veröffentlichen. „Die Menschen, die aufgrund der schrecklichen Ereignisse zu uns kommen, benötigen jede Hilfe, die sie bekommen können“, erläuterte Minister Lienenkämper, „dazu gehört auch, dass wir ihnen schnellstmöglich eine berufliche Perspektive bieten.“
„Aktuell kommen insbesondere viele Frauen mit ihren Kindern aus der Ukraine zu uns. Deren Sorgen gelten kurz nach der Flucht natürlich in erster Linie dem Wohl ihrer Kinder und den in der Ukraine verbliebenen Familienmitgliedern. Doch es ist gut, wenn wir den Menschen auch frühzeitig Arbeit anbieten können. Denn: Arbeit ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration“, ergänzt Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die erforderliche Arbeitserlaubnis wird in der Regel durch die Ausländerbehörden im Zusammenhang mit dem Aufenthaltstitel erteilt. Um eine rasche Integration in Ausbildung und Arbeit zu unterstützen, stehen den aus der Ukraine geflüchteten Menschen die Förderangebote der Landesinitiative „Durchstarten in Ausbildung und Arbeit“ offen. Im Rahmen dieser Angebote können zum Beispiel die Kompetenzen der aus der Ukraine geflüchteten Menschen und ihre Bedarfe ermittelt werden. Zugleich werden ihnen Wege der Qualifizierung, Ausbildung und Beschäftigung aufgezeigt und sie können von Maßnahmen der Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung profitieren.
Zur Inanspruchnahme dieser Angebote ist eine Abstimmung mit den Agenturen für Arbeit vorzunehmen, da die Maßnahmen des Regelsystems Vorrang haben. Allerdings können die niedrigschwelligen Förderangebote der Landesinitiative im Vorfeld oder parallel zu den Maßnahmen der Agentur für Arbeit angeboten werden.
Um die Einstellungsverfahren in der Landesverwaltung im Vergleich mit regulären Auswahlprozessen deutlich zu verkürzen, verzichtet das Land auf einen lückenfreien Nachweis von Schul- und Ausbildungsabschlüssen. Auch Deutschkenntnisse sind kein Auswahlkriterium: In den Behörden werden Integrationshelfer die Neuankömmlinge dabei unterstützen, beruflich rasch Fuß zu fassen. Sprach- und Einführungskurse sollen ebenfalls bei der Eingliederung helfen.
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine befinden sich Millionen Ukrainer auf der Flucht. Rund 90.000 von ihnen sind aktuell in Nordrhein-Westfalen untergebracht. Die tatsächliche Zahl liegt jedoch höher, da sich die Vertriebenen aus der Ukraine im Rahmen der visafreien Einreise nach Deutschland zunächst nicht registrieren müssen.
Quelle: MAGS
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