Die Kreise Kleve und Wesel bilden gemeinsam die zukünftige Öko-Modellregion Niederrhein. Das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium NRW hat den beiden Kreisen am Mittwoch, 7. Juli 2021, die Zusage auf ihre Bewerbung erteilt. Beide Kreise hatten sich im Juni dieses Jahres gemeinsam in einem Wettbewerb um die Förderung als Öko-Modellregion beworben, eine Jury hat nun die Entscheidung getroffen. Neben dem Niederrhein sind auch die Regionen „Bergisches RheinLand“ und „Kulturland Kreis Höxter“ zukünftige Öko-Modellregionen in Nordrhein-Westfalen.

Ziel der Förderung von Öko-Modellregionen durch das Land NRW ist unter anderem die Erweiterung und stärkere Vernetzung von Verarbeitungs- und Vermarktungsmöglichkeiten regionaler und auch ökologischer Produkte, etwa im Lebensmittelhandwerk, im Handel, in der Gastronomie oder in Kantinen. Durch eine bessere Erschließung regionaler Absatzpotentiale soll das Interesse an einer Umstellung und damit langfristig der Anteil an ökologisch bewirtschafteter Fläche in Nordrhein-Westfalen steigen.

Silke Gorißen, Landrätin des Kreises Kleve, freut sich über die Zusage des Landes: „Die Öko-Modellregion fördert insbesondere den Aus- und Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten. Produzenten, Verarbeiter, Vermarkter und Konsumenten können sich regional vernetzen und ihre Zusammenarbeit gewinnbringend ausbauen. Dadurch wird auch das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger für biologische und regionale Erzeugnisse gestärkt.“

Landrat des Kreises Wesel, Ingo Brohl, ergänzt: „Gemeinsam mit dem Kreis Kleve und im Schulterschluss mit der Landwirtschaftskammer und vielen weiteren regionalen Akteuren wollen wir durch die Öko-Modellregion Niederrhein dabei helfen, die Landwirtschaft am Niederrhein weiterzuentwickeln. Der Erhalt der bäuerlichen Kulturlandschaft im Allgemeinen, der Weidewirtschaft am Niederrhein im Speziellen und die Absicherung der guten Lebensmittelqualität und Versorgung muss auch unter Umwelt- und Klimaschutzgesichtspunkten wirtschaftlich tragfähig für unsere Landwirte, ihre Familien und deren Arbeitnehmerinnen sein. Der Umbau der Land- und Ernährungswirtschaft nach ökologischen Maßstäben kann dabei Ökonomie und Ökologie verbinden und damit wegweisend sein.“

Die Öko-Modellregion Niederrhein hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit Hilfe des Regionalmanagements und der Etablierung einer Dachmarke „Ökoregion Niederrhein“ die ökologische Landbewirtschaftung in der Region so attraktiv zu machen, dass der Niederrhein einen großen Beitrag zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes leisten kann.
 
Land und Bund wollen insgesamt einen Anteil von 20 Prozent Ökofläche bis zum Jahr 2030 erreichen. Während in Nordrhein-Westfalen der Anteil an ökologisch bewirtschafteter Fläche 2020 bei 6,5 Prozent lag, gibt es in den beiden Kreisen Kleve und Wesel 67 ökologisch wirtschaftende Betriebe mit einer Gesamtfläche von rund 2.800 Hektar Fläche. Dies entspricht rund 2,4 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche der beiden Kreise.  

Nach dem Wettbewerbsverfahren steht nun das Förderverfahren an. Der Niederrhein als Modellregion kann jetzt formal Anträge zur Förderung des Öko-Regionalmanagements einreichen. Das Land trägt bis zu 80 Prozent der Kosten zur Umsetzung der eingereichten Konzepte für ein Öko-Regionalmanagement über eine Laufzeit von zunächst bis zu drei Jahren und maximal 80.000 Euro pro Region und Jahr. Mit Erhalt des Bewilligungsbescheides können die Regionen ihre Tätigkeiten voraussichtlich Ende 2021/ Anfang 2022 als Öko-Modellregion aufnehmen.

(Quelle:Pressemitteilung Kreis Wesel)