Kreis Wesel/Sonsbeck Ist zeitnah eine Lösung des Sonsbecker Biber-Problems in Sicht, die sowohl im Sinne des Artenschutzes ist als auch im Ortskern der Gemeinde den Schutz vor Überflutung sicherstellt? Diese top-aktuelle Frage sprach Arnd Cappell-Höpken, CDU-Kreistagsmitglied aus Hünxe und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten, im Umwelt- und Planungsausschuss des Kreises Wesel an. Zum Hintergrund: In der Woche vor Ostern wurde erstmals ein Damm aus Zweigen und Baumstämmen entdeckt, den ein Biber in der Ley mitten im Sonsbecker Ortskern gebaut hatte. Das machte im Ort einerseits Sorgen: Dieser natürliche Rückstau könne bei anhaltendem Starkregen zu Überschwemmungen führen. Andererseits gab es klare Plädoyers von Biber-Freunden: Sie sprachen sich gegen die Beseitigung des Dammes aus, den die geschützten Nager als Schutz ihres Baus anlegten.
Im Ausschuss von Arnd Cappell-Höpken nun darauf angesprochen, erläuterte die Kreisverwaltung den Diskussionsstand: In der Tat stehe der Wasser- und Bodenverband Kervenheimer Mühlenfleuth in der Pflicht, den Überflutungsschutz für das Land längs der Ley sicherzustellen. Aber möglicherweise könnte ein künstlicher Staudamm sowohl diese Aufgabe sicherstellen, als auch den Bibern helfen.
Dabei ist beileibe nicht an eine aufwändige Konstruktion gedacht – vielmehr an eine kleine, einfache Aufstauung etwa durch fest eingebaute Bretter. So könnte der Wasserstand um 40 Zentimeter steigen – hoch genug, um den Eingang des Biber-Baus unter Wasser zu setzen und so vor Eindringlingen zu schützen. Der Vorteil dieser menschengemachten Lösung gegenüber einem echten Biber-Damm: Höhere Hochwasser würden keine Äste oder Stämme durch die Ley spülen und an Engstellen zu Barrikaden auftürmen. Ob auch der Biber den Nutzen erkennen? Es wäre den Versuch wert, fanden Sitzungsteilnehmer. Schließlich baue der Nager seinen Damm ja nicht „aus Spaß“ und könne sich die Arbeit sparen, wenn der Eingang in seine Höhle bereits gesichert ist.
Bild: CDU Kreistagsfraktion, CDU Kreistagsvorsitzender Frank Berger
(Quelle: Pressemitteilung CDU Kreistagsfraktion)