Im Schwarzen Adler wurde es nach über einem Jahr Corona-Pause endlich wieder rockig. Die Kulturinitiative Schwarzer Adler holte Peter Bursch und seine Band “Bröselmaschine” in den Adlersaal. Und die zündeten ein Rockfeuerwerk, das die Pandemie kurzweilig vergessen ließ.

Von Sassan Dastkutah

Rheinberg-Vierbaum Peter Bursch, der Boss der Duisburger Band „Bröselmaschine“, ist ein alter Hase im Geschäft. Seine Band ist eine der ältesten in Deutschland. Doch auch für Rock-Legende Bursch war es ungewöhnlich, nach eineinhalb Jahren erstmals wieder ein ganz normales, richtiges Konzert zu spielen. Im Schwarzen Adler. „Unser letztes Konzert hatten wir auch hier im Adler“, erzählt der 72-jährige Musiker. Zwar habe es im vergangenen Jahr auch noch ein Konzert draußen in der Kölner Kantine und eine WDR-Aufzeichnung für die Fernsehreihe „Rockpalast“ ganz ohne Publikum gegeben, aber so nah an den Leuten wie im kleinen Saal in Vierbaum sei die Gruppe schon lange nicht mehr seit Beginn der Pandemie gewesen. „Wir sind schon nervös. Wir mussten mehrere Tage proben“, gab Peter Bursch vor dem Konzert zu.

Jeder in der Band könne zwar die Stücke spielen, aber die Band habe sich wieder aufeinander einstellen müssen. „Die Magie in den Songs muss stimmen. Auf einmal geht die Sonne auf und es passt“ , wie Bursch die Situation beschrieb.

Wenig später ging dann auch im Schwarzen Adler die Sonne auf. Die Band verzauberte die Gäste sofort mit ihrer Mixtur aus Rock, Blues, Weltmusik und Folk.

Auch für die Gäste verlief der Konzertbesuch anders als gewohnt. Erst ging es ins Testzentrum, das vor wenigen Wochen in der Künstlergarderobe eingerichtet wurde (RP berichtete). Anschließend durften die Besucher in den Konzertraum. Die ersten Klänge entschädigten die Gäste für alle Mühen. Nur wenige Minuten, nachdem die Bröselmaschine sich in Gang gesetzt hatte, war die von Peter Bursch angekündigte Magie schon spürbar und erfasste die Zuschauer. Sängerin Stella Tonon leitete mit dem Song „Elegy“ in den Konzertabend ein – stets begleitet von einem ausdrucksstarken Mimenspiel.

Die Band bot eine unglaubliche musikalische Vielfalt. Songs wie „Bliss“, „Sofa Rock“ und „Oriental Mind“ erfüllten den Raum. Peter Bursch griff zur indischen Sitar und entlockte ihr Sounds wie aus 1001 Nacht. Als Kontrast dazu gab es mit „Children of the Revolution“ von T. Rex waschechten Glam-Rock. Stella Tonon hatte zu jeder musikalischen Richtung die passende Stimmlage parat. Ob verträumt rockige Songs wie „Fall in the Sky“ oder „Bei uns zuhause“, das Publikum war begeistert, klatschte und jubelte immer lautstärker. Nach nur knapp zehn Konzertminuten schien die Pandemie kurzzeitig vergessen zu sein. Alles wirkte wie immer. Mit dem Konzert im Schwarzen Adler hauchte „Bröselmaschine“ den Besuchern wieder „etwas normales Leben“ ein. So war der Tenor der Gäste in der Pause, die sich schon auf die zweite Konzerthälfte freuten.

Ernst Barten von der Kulturinitiative Schwarzer Adler, ein routinierter Veranstalter, wirkte erleichtert. Denn ein Konzert unter Corona-Bedingungen zu veranstalten, sei schon aufwendig, sagte er. Aber am Ende lief alles wie am Schnürchen. Band, Organisator und Gäste genossen einen schönen Konzertabend.

Info, Zahlen & Wissenswertes

Weihnachtskonzerte Ganz aktuell hat die Kulturinitative Schwarzer Adler den Kartenvorverkauf für die beiden Weihnachtskonzerte der Glam-Rock-Band Glam Bam am Freitag, 17. Dezember, und am Samstag, 18. Dezember, eröffnet. Tickets kosten zwölf Euro.
www.adler-kultur.de

 

Fotos Sassan Dastkutah