Der Haushalt bleibt im Coronajahr dank Finanzspritzen ausgeglichen
Duisburg Trotz erheblicher Haushaltsbelastungen aufgrund der Corona-Krise ist es der Stadt Duisburg durch einmalige Sondereinflüsse möglich geworden zum sechsten Mal in Folge ein positives Jahresergebnis zu erreichen. Der Gesamtüberschuss in Höhe von 146,9 Mio. Euro (Vorjahr: 36,2 Mio. Euro) darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass ohne die einmaligen Erstattungsleistungen von Bund und Land im Rahmen der Corona-Krise in Höhe von rund 130 Mio. Euro und zusätzlichen Entlastungen im Sozialetat von rund 42 Mio. Euro das Jahresergebnis 2020 negativ ausgefallen wäre mit nachteiligen Auswirkungen auf künftige Haushaltsjahre.
Insgesamt betragen die Haushaltsbelastungen durch die Corona-Krise rund 104,4 Mio. Euro. Mindererträge waren vor allem bei der Gewerbesteuer, dem Gemeindeanteil an der Einkommensteuer und bei den Gebühren und Entgelten zu verzeichnen. Die Mehraufwendungen sind hauptsächlich auf die erforderlichen Hygiene- und Schutzmaßnahmen, die Einrichtung der Test- und Impfzentren sowie die Belastungen der städtischen Gesellschaften zurückzuführen. Diesen pandemiebedingten Haushaltsbelastungen stehen – vor allem einmalige – Erstattungsleistungen gegenüber. Als Gewerbesteuerausgleich wurden von Bund und Land 107,6 Mio. Euro übernommen. Aus dem Stärkungspaktfonds hat Duisburg eine einmalige Sonderhilfe in Höhe von 23,7 Mio. Euro erhalten. Darüber hinaus wird der Duisburger Haushalt bei den Kosten der Unterkunft im Rahmen der Grundsicherung für Arbeitssuchende dauerhaft ab 2020 um bis zu 75 Prozent (vorher bis zu 50 Prozent) pro Jahr entlastet, was Mehrerträgen von rund 42 Mio. Euro entspricht.
„Der Verpflichtung zum Haushaltsausgleich sind wir auch im Corona-Krisenjahr 2020 nachgekommen. Dies ist Dank der Entlastung gelungen, die der Bund im letzten Jahr vorangetrieben hat. Unabhängig davon hat sich die Stadt weiterhin strikt an die Vorgaben des Sanierungsprogramms Stärkungspakt Stadtfinanzen gehalten. Die anhaltenden pandemiebedingten Eindämmungsmaßnahmen machen aber auch in 2021 und 2022 weitere Hilfen notwendig. Hier ist vor allem das Land gefragt, die Kommunen zu unterstützen“, sagt Oberbürgermeister Sören Link.
Die Stadt Duisburg nimmt nun seit fast 10 Jahren am Sanierungsprogramm Stärkungspakt Stadtfinanzen teil. Im vergangenen Jahr wurde letztmalig die planmäßige finanzielle Hilfe in Höhe von 10,1 Mio. Euro vereinnahmt. Ab 2021 ist der Haushaltsausgleich dauerhaft ohne diese Unterstützung zu erreichen. Die Verschuldung über Liquiditätskredite hat sich seit dem höchsten Stand im Jahr 2014 um fast 700 Mio. Euro verringert und belief sich zum Jahresende 2020 auf knapp mehr als eine Milliarde Euro. Auch der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag hat abgenommen. Das Jahresergebnis führt zu einer Verringerung auf -176,0 Mio. Euro (Vorjahr: -322,4 Mio. Euro).
Stadtdirektor und Stadtkämmerer Martin Murrack: „Die Corona-Krise hat uns 2020 Mehrausgaben beschert und die städtischen Einnahmen beträchtlich schrumpfen lassen. Hauptsächlich die Ausgleichszahlungen haben das gute Jahresergebnis bewirkt. Insgesamt zeigt das aber, dass wir den Weg der Haushaltskonsolidierung konsequent weiter gehen. Die Überschuldungssituation und der nach wie vor hohe Kassenkreditbestand sind jedoch Baustellen, die auch während der Corona-Krise die Duisburger Finanzen prägen. Die Pandemie wird zudem auf die Haushaltsjahre ab 2021 große Auswirkungen haben – nicht zuletzt, weil das Land einen Teil der Schlüsselzuweisungen 2021 zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurückfordern will. Ich erneuere daher den kommunalen Hilferuf nach finanziellen Hilfen für pandemiebedingte Steuerausfälle sowie einem Altschuldenfonds.“
(Quelle:Pressemitteilung Stadt Duisburg)