Moers bleibt gefragt, wird aber teurer

Moers (pst) Die Umsatzentwicklungen auf dem Moerser Grundstücksmarkt verliefen im letzten Jahr bis auf wenige Ausnahmen äußerst positiv. Insgesamt stieg die Anzahl der Kauffälle 2020 um 5,2 Prozent. In einigen Bereichen wurden wieder Rekorde erzielt. 2020 wurden im Stadtgebiet insgesamt 287 Millionen Euro rund ums Grundstück umgesetzt (etwa 8,1 Millionen Euro mehr als im Vorjahr). Die Ein- und Zweifamilienhäuser machen hier den größten Anteil aus (139,4 Millionen Euro, + 17,5 Prozent). Die Weiterverkäufe dominieren dabei den Markt (113,7 Millionen Euro). Eine Doppelhaushälfte bzw. ein Reihenendhaus, das zwischen 1950 und 2019 gebaut wurde, kostet derzeit im Mittel 325.000 Euro (+ 5 Prozent). Die Zahlen gehen aus dem Grundstücksmarktbericht hervor, den der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Moers erstellt hat.

Wohnungsmarkt floriert
Die Geschäftsstelle registrierte beim Wohnungsmarkt 12,9 Prozent mehr Kauffälle und der Geldumsatz stieg auf den Rekordwert von 79,4 Millionen Euro (+ 29,2 Prozent). Die Zahl der Erstverkäufe nahm deutlich zu (+ 63,5 Prozent). Bei den Weiterverkäufen von Wohnungen stiegen die Fallzahlen nur leicht. Wohnungen in guter Lage und jüngeren Baujahresklassen kosten heute mit durchschnittlich 2.600 Euro pro Quadratmeter (rund 8 Prozent mehr als im Vorjahr). Neue Wohnungen in dem Segment bewegen sich etwa bei 3.600 und in den Spitzenlagen mit entsprechender Ausstattung auch über 4.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Bodenrichtwerte steigen
Die Kaufpreise für unbebautes baureifes Land stiegen in 2020 nochmals an, sodass der Ausschuss eine Angleichung an den Immobilienmarkt in der letzten Sitzung beschloss. Flächendeckend um durchschnittlich 8,5 Prozent hat der Gutachterausschuss die Bodenrichtwerte für Wohnbauland zum 1. Januar erhöht. Sie steigen je nach Ausgangswert um 20 bzw. 30 Euro, in den Außenbereichen um 10 Euro pro Quadratmeter. Ebenfalls gestiegen sind die Richtwerte für land- und forstwirtschaftliche Flächen (Acker- und Grünland von 5,50 auf 6,50; Waldflächen von 1,20 auf 1,40 Euro/Quadratmeter). Unverändert geblieben sind die Bodenrichtwerte für Gewerbeflächen.

Neue Immobilienrichtwerte für Ein- und Zweifamilienhäuser
Zum ersten Mal wurden zum Stichtag 1. Januar 2021 für den Bereich der Stadt Moers 29 Immobilienrichtwertzonen gebildet und insgesamt 51 Immobilienrichtwerte für Ein- und Zweifamilienhäuser abgeleitet. Dabei gibt es, wo möglich, eine Unterteilung in freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser, Doppelhaushälften sowie Reihenmittelhäuser. Auch die bestehenden Immobilienrichtwerte für Eigentumswohnungen wurden zum Jahresbeginn angepasst. Für die Baujahresklassen 1960 bis 1980 bedeutet das eine Erhöhung von rund 7 Prozent und für die Baujahre 1985 bis 2005 ein Plus von etwa 4 Prozent. Insgesamt gibt es seit 2016 in Moers 32 Immobilienrichtwerte für Wohnungen, die ein wichtiges Instrument für die Markttransparent sind.

Infobox: Alle Produkte des Gutachterausschusses, wie Bodenrichtwerte, Immobilienrichtwerte, Grundstücksmarktbericht, können kostenfrei im Internet unter www.boris.nrw.de eingesehen und heruntergeladen werden. Telefonisch ist die Geschäftsstelle unter 02841/201-485 oder 02841/201-497 erreichbar.

(Quelle:Pressemitteilung Stadt Moers)